Dachverband tagte bei größter Garnelenfarm Österreichs
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Bundesobmann Markus Payr und die Geschäftsführung Leo Kirchmaier und Melanie Haslauer berichteten ausführlich von der aktuellen Verbandsarbeit auf nationaler und europäischer Ebene. Im Zuge der Sitzung wurde ein Positionspapier zu den Auswirkungen der gegenwärtigen Krisen auf die Fischereiwirtschaft und Aquakultur erarbeitet, um auf die Bedürfnisse dieser kleinen aber wichtigen Branche aufmerksam zu machen. Lösungsansätze für die derzeitigen Herausforderungen wurden aus den verschiedenen Blickwinkeln der einzelnen Sparten diskutiert und ausgelotet. Es wird zwangsläufig zu einer Teuerung der Fische aufgrund steigender Betriebsmittelpreise (Futtermittel, Treibstoff, Energie, Verpackungsmaterial etc.) kommen. Die Thematik wurde im April auch im EU-Aquakulturbeirat, wo der Dachverband einen Sitz innehat, in Form einer Empfehlung1) an die Europäische Kommission behandelt. Vor allem Bereiche der landwirtschaftlichen Primärproduktion, die einen geringen Selbstversorgungsgrad aufweisen, wie die Fischproduktion (7 Prozent), benötigen nun besonderes Augenmerk politischer Entscheidungsträger, um die Versorgungssicherheit weiter auszubauen.
Der Dachverband blickt jedenfalls auf ein intensives und spannendes Arbeitsjahr zurück. Fest steht, dass die Herausforderungen der Zukunft nur gemeinsam gelöst werden können. Obmann Payr findet hierfür lobende Worte: „Gemeinsam arbeiten wir mit vereinten Kräften an der Stärkung und dem Aufbau der heimischen Fischereiwirtschaft und Aquakultur. Die Zusammenarbeit im Verband ist wirklich vorbildlich und macht Freude.“
Im Anschluss an die Sitzung führte die seit Mai 2022 tätige Geschäftsführerin Eva Keferböck durch das Gelände der beeindruckenden White Panther Garnelenfarm. Das Gesamtkonzept beinhaltet eine Salzwasserkreislaufanlage mit einer Ausbaumenge von 60 Tonnen, wobei zwei verschiedene Garnelenarten (Litopenaeus vannamei und stylirostris) gezüchtet werden. Das ist einzigartig, da die Garnelen in einer eigenen Hatchery vermehrt und zu Postlarven (Jungtieren) aufgezogen werden. Im sogenannten Grow-Out Bereich wachsen dann die Speisegarnelen heran. Die Hatchery erfordert biologisch komplexe Abläufe, so müssen zum Beispiel für die Fütterung der Jungtiere Algen gezüchtet werden. Die Postlarven werden sowohl in der eigenen Aufzucht eingesetzt als auch an internationale Garnelenfarmen verkauft. Ein Holzgaskraftwerk erzeugt Ökostrom mit dem vor Ort gewachsenen Holz und liefert die nötige Abwärme zur Erwärmung des Wassers. Das Kraftwerk war der Ausganspunkt für die Idee zur Produktionsstätte inmitten der Alpenregion. Der Strom kommt vom hauseigenen Wasserkraftwerk. Verarbeitet wird ebenfalls hochprofessionell direkt vor Ort. Es gab also viele faszinierende Einblicke in die Garnelenaufzucht. Fest steht auch, dass in Rottenmann Pionierarbeit geleistet wird, die jetzt schon weit über Österreich hinaus strahlt und noch weiter strahlen wird.